Wie ist die aktuelle Lage bei der Raiffeisenbank Schwaben Mitte eG?
Wir haben uns, so gut es eben ging, seit Anfang März intern auf die aktuelle Situation der Corona-Krise vorbereitet. Oberstes Ziel war es, die Arbeitsfähigkeit für unsere Mitarbeiter zu erhalten. Dank des hohen Einsatzes aller ist uns das auch sehr ordentlich gelungen. Es ist dann doch immer wieder erstaunlich, was alles geht und was auf einmal möglich wird. Auch Dinge, die ansonsten als völlig ausgeschlossen gelten. Unsere Mitarbeiter/innen sind seit Wochen nicht nur Seelsorger für Tausende von Kunden wenn es um Existenzen geht, sondern sorgen auch dafür, dass die Versorgung mit Krediten und Finanzdienstleistungen nicht zusammenbricht. Da ich selbst noch im operativen Kundengeschäft tätig bin, erlebe ich die Nöte von Betrieben zum Teil hautnah mit. Hier wird immer mehr spürbar, was unserer Wirtschaft noch bevor steht, wenn der aktuelle Zustand länger anhält.
Wie hat die Raiffeisenbank Schwaben Mitte eG reagiert?
Präsenz in den Geschäftsstellen und in der Beratung
Wir haben unsere Bank im Kundenservice seit geraumer Zeit auf den sogenannten „Notbetrieb“ umgestellt, was aber nicht heißt, dass keine Berater vor Ort sind. Im Gegenteil, der Vorstand, die Führungskräfte und ein Kernteam aus Mitarbeitern und Kundenberatern sind in 8 von 16 Geschäftsstellen der Raiffeisenbank Schwaben Mitte eG (Altenstadt, Babenhausen, Bellenberg, Erkheim, Krumbach, Neuburg, Vöhringen, Ziemetshausen) zu den regulären Öffnungszeiten weiterhin präsent. Der Kundenservice findet sowohl stationär als auch telefonisch statt. Die Kundenanfragen sind nach wie vor - trotz Corona - groß. Über mangelnde Kreditnachfragen im Gewerbebereich können wir uns nicht beschweren. Oftmals geht es auch um Tilgungsaussetzungen oder um die Frage der Geldanlage. Unsere 250 Mitarbeiter halten jedenfalls auch in der Corona-Krise die Stellung und sorgen dafür, dass die Versorgung mit Krediten und Finanzdienstleistungen nicht zusammenbricht und die ständige Bargeldversorgung an allen Geldautomaten sowie der Zahlungsverkehr immer gewährleistet ist.
Die Digitalisierung schreitet mit großen Schritten voran
In Kürze ist es möglich, dass der Kunde selbst sein Depot online über unsere Homepage www.rb-schwaben.de eröffnen kann, so dass der Kunde beim Wunsch eines Wertpapierkaufs-/verkaufs sofort einfach und schnell handlungsfähig ist.
Bargeldloses Bezahlen
Wer beispielsweise im Einzelhandel, beim Bäcker oder Metzger einkauft oder den Abholservice der Gastronomie nutzt, kann mit der VR-Bankcard/girocard oder dem Smartphone auf eine gewohnte und zugleich hygienische Bezahlform – neuerdings sogar bei manchen Terminals bis 50 € ohne PIN-Eingabe – zurückgreifen. Es genügt, die Karte beim Bezahlvorgang in der Hand zu behalten und sie lediglich vor das Bezahlterminal zu halten. Die Bezahlung erfolgt in Sekundenschnelle. Dasselbe gilt für das mobile Bezahlen mit dem Smartphone. Wie das funktioniert zeigen wir Ihnen gerne.
Was geben Sie für eine Empfehlung zur Geldanlage ab?
Wir haben sehr viele Anfragen, da der Aktienmarkt sehr volatil ist und die Menschen glauben, dass sie es jetzt nicht versäumen dürfen, Aktien zu kaufen um nicht zu den Verlierern zu gehören.
Nach wie vor gilt für mich: Eine angemessene Vermögensstreuung und ein ausgeglichenes Portfolio ist das Wichtigste für die Geldanlage. Ich denke, dass wir den Boden der Krise noch nicht erreicht haben, daher empfehle ich als Geldanlage die Entsparung des Vermögens in einen Fonds und als zusätzliche Sicherheit Gold zu kaufen. Der überhitzte Immobilienmarkt wird m.E. etwas zurück gehen. Dennoch sind auch die Nachfragen im Immobilienbereich sehr hoch - wir bieten attraktive Neubauprojekte an. Bei bestimmten Objekten findet der Interessent eine virtuelle 360 Grad Besichtigung auf unserer Homepage www.rb-schwaben.de unter der Rubrik Immobilien.
Die Raiffeisenbank Schwaben Mitte eG hat ein telefonisches KundenServiceCenter. Welchen Vorteil bieten Sie dem Kunden damit?
Das KundenServiceCenter - in dem 9 Mitarbeiter im Schichtbetrieb arbeiten - wurde von uns vor ca. einem halben Jahr zusätzlich zu den bisherigen regulären 16 Vor-Ort-Filialen installiert. Das Ziel dabei ist die schnelle und jederzeitige telefonische Erreichbarkeit für alle Kunden. An 5 Tagen die Woche sind unsere qualifizierten Mitarbeiter/innen von Montag bis Freitag von 8 - 16:30 Uhr und am Donnerstag sogar bis 17.30 Uhr für alle unsere Kunden - unabhängig vom Wohnort - sehr gerne tätig und erledigen alle anfallenden Auskünfte übers Konto sowie Bankdienstleistungen sofort fallabschließend am Telefon wie z.B. Überweisungen ausführen, Termine für Kundenberatungen vereinbaren, girocards/Kreditkarten bestellen, Unterstützung im Onlinebanking für Privatkunden und vieles mehr. Ich empfehle: anrufen und testen Tel. 08282/999-0.
Was halten Sie von der Maskenpflicht?
Der Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden liegt mir sehr am Herzen. Deshalb haben wir alle unsere Mitarbeiter mit mehreren Masken ausgestattet und auch für unsere Kunden Masken bestellt, die bis Mitte Mai geliefert werden und die jeder Kunde bei einer Beratung von uns als Geschenk kostenlos erhält.
Wie sieht es mit den Kreditvergaben aus?
Wir haben als Raiffeisenbank Schwaben Mitte eG mehr Spielraum für nun dringend benötigte Kredite vor allem an kleine und mittlere Unternehmen geschaffen. Die eigene Kreditvergabe wurde hochgefahren, um die Wirtschaft vor Ort zu stützen. Die Zahl der Kreditanfragen an die Volksbanken und Raiffeisenbanken und das trifft auch auf unser Haus zu, ist deutlich gestiegen. Wir bieten unseren Gewerbekunden Tilgungsaussetzungen ihrer bisherigen Darlehen bis zum Jahresende an. Wir wollen helfen wo es geht und dazu sind wir auch im regelmäßigen Austausch mit unseren Kunden und Mitarbeitern.
Wie ist Ihre Meinung zur Einführung von Corona-Bonds auf europäischer Ebene ?
Dazu habe ich eine klare Meinung. Wenn jetzt auf europäischer Ebene Corona-Bonds kommen, dann ist das der Eintritt in die dauerhafte Sozialisierung der Staatsschulden. Die Gemeinschaftshaftung wäre Realität – dauerhaft, nicht nur für die Zeit der Pandemie. Ich bin eindeutig dafür, die Instrumentarien zu nutzen, die bereits zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel den Euro-Rettungsschirm ESM. Es muss außerdem endlich mal damit Schluss sein, jeden Anlass politisch herzunehmen, um die europäische Vergemeinschaftung nationaler Schulden zu fordern. Es wird allmählich unglaubwürdig, wenn immer dieselben Akteure mit den alten Forderungen auftauchen. Bislang hießen sie Euro-Bonds, jetzt heißen sie Corona-Bonds und beim nächsten Mal Irgendwas-Bonds. Das Konzept wird auch durch ständiges Wiederholen und Umbenennung nicht besser.
Gibt es auch was positives das man Ihrer Meinung
nach aus der Krise gelernt hat?
Ja durchaus. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist deutlich gestiegen und auch der Umgang untereinander ist umsichtiger, verständnisvoller geworden. Ich habe das Gefühl, dass man besonnener agiert, mehr füreinander einsteht und zusammen hält. In herausfordernden Zeiten wie diese ist Solidarität besonders gefragt – sowohl bei jedem Einzelnen als auch bei uns als Kreditinstitut. Mir ist es wichtig, dass unsere Kunden und Mitglieder wissen, dass unsere Raiffeisenbank jederzeit „in guten und in schlechten Zeiten“ für sie da ist.