Ein Direktflug der Air Canada bringt die 29köpfige Reisegruppe der Raiffeisenbank von Frankfurt nach Calgary, die Zeitverschiebung beträgt 8 Stunden.
Das Jetlag sitzt uns im Nacken und trotzdem gehts gleich los Richtung Banff.
Reiserückblick Kanada Alaska
Raiba Schwaben Mitte Gruppe bereist KANADA und die letzte unberührte Wildnis der Vereinigten Staaten - ALASKA! Welch ein Naturspektakel!
Banff
Die alpine Kleinstadt ist die einzige Stadt im Naturpark, bei der die Einwohnerzahl auf 10.000 begrenzt bleibt.
Bevor wir Banff erreichen, denken wir an die Winterspiele 1988. Gänsehautmomente waren das Sturzdrama um den Bob aus Jamaika. Verletzt wurde Gott sei Dank niemand und Michael Edwards - bekannt als 'Eddi the Eagle' sprang trotz ausgeprägter Weitsichtigkeit von der Schanze und belegte als erster Olympia Skispringer Großbritanniens den letzten Platz.
Gletscherseen soweit das Auge reicht
Der beste Überblick über das 1384 m hoch gelegene Banff und das Bow Valley bietet sich vom 2285 m hohen Sulphur Mountain. Wir sind von der mächtigen Weite der Rockys beinndruckt. Eine Hauptattraktion dieser Region ist der smaragdgrüne Lake Louise. Eiskaltes Wasser knapp über dem Gefrierpunkt wird von einer malerischen Bergkulisse umrahmt und noch eindrucksvoller präsentiert sich der stille milchig blaue Gletschersee Lake Moraine im Tal der 10 Berggipfel. Für die unterschiedlichen Farben der Gletscherseen ist das Gesteinsmehl verantwortlich, das das Licht unterschiedlich reflektiert und somit für mehrere Farbvariationen sorgt.
Während unserer Kanada Route verbringen wir 3 Tage in der Provinz Alberta, die zu den reichsten Öl produzierenden Ländern der Welt aufgeschlossen hat. Wir überschreiten die Landesgrenze nach British Colombia. Vor uns liegen der Yoho Nationalpark, Glacier und Mount Revelstoke Nationalpark - dann Richtung Vernon im fruchtbaren Okanagan Valley mit Weinanbau in Kelowna, die mit 130.000 Einwohnern zum größten Ort im Okanagan Valley zählt.
Waldbrände in Kelowna
Als wir vor Ort waren gab es Gott sei Dank noch keine Waldbrände - die Welt war noch in Ordnung. Wir schlenderten gemütlich am Strand entlang und genossen das reizvolle Städtchen mit seinem Jachthafen. Und nun - nur wenige Wochen später erfahren wir aus dem TV - welche Gefahr sich dort verbirgt.
Weinanbau im Okanagan Valley
Mehr als 2 Dutzend Weinbaubetriebe gibt es im südlichen Okanagan Valley, deren Weine seit 10 bis 15 Jahren aus international anerkannt sind. Im "Summerhill Pyramid Weingut" erhalten wir einen Einblick in den Weinkeller der wie eine Pyramide aus dem Boden ragt - eine Oase der Ruhe und Ordnung - die im Einklang mit der Natur steht. Biologisch und biodynamisch angebaute Trauben werden auf natürliche Weise durch Spontanvergärung fermentiert. Der Gutsbesitzer folgte einem Traum, wonach er die spirituelle Kraft der Pyramide für seinen Weinausbau und seine Entwicklung entdeckte, dafür gabs Auszeichnungen und Goldmedaillen aus Frankreich und England.
Goldrausch und Höllental
Weiter gehts Richtung Cache Creek, das zu Zeiten des Goldrausches große Bedeutung für den Pelzhandel hatte bis nach HELLS GATE - HÖLLENTOR genannt. Das ist der Name einer Flussenge des Fraser Rivers.
Der Entdecker Simon Fraser - nach dem der Fluss benannt ist - gelangte 1808 in diese Gegend und beschrieb die enge Passage des Flusses als einen Ort, an den sich wegen der starken Strömung niemand wagen sollte. Grizzlys und Schwarzbären positionieren sich normalerweise mit offenen Mäulern um auf ihr Mittagessen zu warten. Als wir dort waren, war die Wassermenge allerdings zu gering, um dies erleben zu dürfen.
Vancouver
Wir erreichen die für Frischluftaktivitäten bekannte Stadt VANCOUVER. Im Großraum Vancouver kann man morgens Skifahren und nachmittags segeln und ist dann wieder rechtzeitig zurück um abends das Nachtleben zu genießen. Das Wahrzeichen der Stadt ist die berühmte dampfbetriebene Uhr, die viertelstündlich den Westminster Glockenschlag auf Dampfpfeifen produziert.
Mit dem Schiff nach Alaska
Die Norwegian Jewel mit einer Kapazität von 2.376 Passagieren und 12 Passagierdecks erwartet uns am Hafen von Vancouver.
Wir starten in ein unbeschreibliches Naturabenteuer. Nach den üblichen - überraschend schnell funktionierenden Einreiseformalitäten dürfen wir unsere Kabinen beziehen.
"Russlands dümmster Deal"
Bis heute ist der hohe Norden Amerikas fast menschenleer. Eine schier endlose Wildnis erwartet uns - eine Traumregion vieler Abenteurer - und wir mitten drin.
ALASKA ist mit 1,7 Mio. qkm der flächenmäßig größte Staat der USA und somit so groß wie Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen und dennoch leben in Alaska weniger Menschen als in Köln nämlich ca. 710.000. Bis 1867 gehörte Alaska zu Russland. Aber der Handel mit der fernen Kolonie war von St. Petersburg, der Hauptstadt des Zarenreiches, buchstäblich eine halbe Weltreise und dauerte damals mehr als ein halbes Jahr. Deshalb verkaufte man das Land für 7,2 Mill. Dollar an die USA. Das waren nicht einmal 5 Dollar pro qkm für ein Land das 3 Jahrzehnte später einen Gold und dann Öl Boom erlebte. Gerne hätte Russland später Alaska wieder zurückgekauft, aber der Zug war abgefahren und daher spricht man heute von "Russlands dümmsten Deal".
Sonne trotz 260 Tage Regenprognose
Normalerweise regnet es in Alaska sehr viel, die Regentage liegen beispielsweise in Ketchikan im Durchschnitt bei 260 Tagen und wir hatten - wie könnte es anders sein - bis auf den letzten Seetag am Hubbard Gletscher jeden Tag Sonnenschein. Am 2. Seetag wurden wir bei der Kreuzfahrt durch die Inside Passage Zeuge von atemberaubenden Ausblicken zu den faszinierendsten Fjordküsten der Welt, mit gewaltigen Gletschern, einsamen Buchten und ein Labyrinth aus unzähligen Inseln mit Orkas, Seelöwen und Weißkopfseeadlern.
Ketchikan
Die Indianer nennen diesen Ort Kach Khanna, das bedeutet "gespreizte Flügel des Adlers" gingen wir an Land und machten einen Ausflug namens "Misty Fjords und Wilderness". Hier ging es mit einem großen Boot durch eine farbenprächtige Fjordlandschaft. Das rauhe aber trockene Seeklima war genau das was wir uns darunter vorstellten. Zwischen Sonne und Wind - wie in Neuseeland - gingen wir rund 4 1/2 Stunden auf Tierbeobachtung und erkundeten die Natur.
Juneau
Am nächsten Tag stand Juneau, die Hauptstadt Alaskas auf dem Programm. Die Stadt ist eingerahmt von Wäldern, Fjorden und schneebedeckten Bergen. Sie ist die einzige Stadt der USA, die nur zu Wasser oder Luft erreichbar ist. Vorbei an Eisfeldern und dem Glacier Bay Nationalpark war das eines der vielen Highlights der Reise. Wir machten einen Ausflug in den Glacierpark - eine Art botanischer Garten - der an die Filmkulisse der Hobbit Fantasy-Filmreihe erinnerte, anschließend ging es zum sagenhaften Mendenhall Gletscher und zu einer Lachsfisch Aufzuchtstation.
Mendenhall-Gletscher - Gletscherflut reißt Wohnhaus mit
Rund eine Woche nach unserer Besichtigung des Mendenhall Gletschers erreichte uns die furchtbare Nachricht, dass ein Durchbruch von Schmelzwasser am Fuß des Gletschers die Ursache für eine Gletscherflut war, die den Pegel des Mendenhall Rivers dramatisch ansteigen lies. Es wurde ein Wohnhaus mit Bäumen mitgerissen, die Bevölkerung wurde aufgefordert vom Flußufer entfernt zu bleiben. Klimaforschern zufolge erwärmt sich Alaska doppelt so schnell wie der Rest der USA.
Skagway
Im großen Klondike-Goldrausch im 19. Jh. wuchs das abgelegene Örtchen zu einer Stadt mit 20.000 Goldsuchern heran. Wir fuhren mit der Klondike Eisenbahn in einem altmodischen Salonwagen auf der historischen White Pass & Yukon Route bis zum knapp 880 m hohen White Pass, der Grenze zwischen USA und Kanada. Das neue Gold Alaskas so sagen die Einheimischen ist die Kreuzfahrtindustrie, die soviel Geld in die Kassen spült wie früher das Gold.
Die letzten Seetage
Das Kreuzen in der Galcier Bay stand auf dem Programm. Beeindruckende Gletscher schieben sich aus den Bergen direkt an die Küsten und wir konnten in der Glacier Bay bei strahlendem Sonnenschein die kalten, im Wasser treibenden Eisberge hautnah miterleben. Am frühen Montagmorgen um 5 Uhr legt die Norwegian Jewel in Seward an und wir fahren rd. 2 1/2 Std. mit dem Bus zum Flughafen nach Anchorage. Von dort fliegen wir von Alaska wieder nach Vancouver/Kanada, machen einen Stopover bevor es am nächsten Tag wieder zurück nach Frankfurt geht.
Sabine Turek, zuständig als Reisebegleitung der Raiffeisenbank Schwaben Mitte eG beschreibt ihre Erlebnisse wie folgt:
Natur pur mit fast nur Sonnenschein, eine tolle Gruppe mit vielen schönen Momenten, alles ganz großes Kino. Als ich die Reise geplant habe, kannte ich niemand, der Alaska bereist hat - jetzt sind es viele. Und es bleibt die Erinnerung an eine außergewöhnliche "Abenteuer" Reise, die unvergessen bleibt.