In der öffentlichen und politischen Diskussion immer wieder mehr „Nachhaltigkeit“ auch von Finanzinstituten gefordert. Das Geschäftsmodell der Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz eG setzt auf Basis der genossenschaftlichen Werte traditionell auf Langfristigkeit sowie gesellschaftlichen Nutzen. Das betonen die beiden Vorstände Helmut Graf und Franz-Josef Mayer bei der Vorlage der vorläufigen Bilanzzahlen.
Seit der Gründung der ersten Niederlassung der Bank vor über 125 Jahren prägt der Gedanke der Nachhaltigkeit. „Verlässlichkeit, Stabilität, Sicherheit, Regionalität und Langfristigkeit gehören dabei ebenso zu unseren zentralen Werten wie soziales, moralisches und ökologisch sinnvolles Handeln. Das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ genießt bei uns einen hohen Stellenwert. Es gilt für unsere 15.865 Mitglieder, insbesondere aber für uns als Bank. So konnte unsere Bankengruppe in den jüngsten Krisen auf jede staatliche Hilfe verzichten und auf die eigenen Kräfte vertrauen“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Graf dazu. Nachhaltigkeitsaspekte seien fester Bestandteil des Geschäftsmodells ebenso wie die enge Verwurzelung mit der Region. „Als eigenständiges Institut setzen wir uns engagiert für die Menschen vor Ort ein. Ob als Problemlöser, Finanzierer, vertrauensvoller Finanzpartner, Arbeitgeber, Steuerzahler oder nicht zuletzt, mit einem Spendenaufkommen von rund 70.000 EUR, auch als wichtiger Partner und Sponsor des Ehrenamts – wir sind uns unserer Rolle in der Region bewusst“, ergänzt Vorstand Mayer.
Die nachhaltige Philosophie spiegle sich auch im Produktangebot wider. Als Teil der genossenschaftlichen FinanzGruppe ist die Raiffeisenbank auch Anteilseigner an den Partnerunternehmen, die eine breite Produktpalette von der Vorsorge bis zur Kapitalanlage anbieten. Darunter befinden sich viele nachhaltig ausgerichtete Angebote. So investieren verschiedene Zertifikate, Aktien- oder Rentenfonds ausschließlich in nachhaltige Anlagen. Investitionen in Unternehmen aus bestimmten Branchen, wie der Atomkraft, Gentechnik oder Rüstungsindustrie, werden bereits im Vorfeld ausgeschlossen.
Die Bank arbeite stetig an der Herausforderung, Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Instituts umzusetzen. Neben den sozialen und ökonomischen Anforderungen berücksichtige sie auch die ökologische Dimension im Sinne eines aktiven Umwelt- und Klimaschutzes. „Unser Ziel ist es, künftig noch stärker als bisher das Bewusstsein in unserem gesellschaftlichen Umfeld zu schärfen, dass wir Ihr verlässlicher Partner sind, um gemeinsam eine lebenswerte Zukunft zu schaffen“, so Graf.
Ein weiteres, vor allem für die künftige Kreditvergabe wichtiges Zeichen der Nachhaltigkeit, ist die gute Eigenkapitalausstattung der Bank. „Zur Absicherung vor möglichen Risiken schreibt die Bankenaufsicht allen Banken eine höhere Eigenkapitalausstattung vor. Das Eigenkapital soll schrittweise bis zum Jahr 2018 erhöht werden. Wir erfüllen diese Voraussetzungen jedoch bereits heute und können somit optimistisch in die Zukunft blicken“, erklärt Vorstand Mayer.
Mit ihren Krediten leiste die Raiffeisenbank bei den Firmen der Region einen wichtigen Beitrag für wichtige und notwendige Investitionen, für deren Steueraufkommen und den Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen.
Solide und erfolgreich gewachsen
Die derzeitige stabile Lage der Wirtschaft spiegelt sich auch in den vorläufigen Bilanzzahlen der Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz eG wider. Abermals erwies sich die Kreditnachfrage der Gewerbe- und Privatkunden als Wachstumstreiber. Bis Ende des Jahres konnten insgesamt 127 Mio. Euro neue Kredite ausgereicht werden. Rund 70 Mio. Euro davon flossen in den Bereich der privaten Baufinanzierungen. Durch hohe Tilgungsanteile im letzten Jahr beträgt der saldierte Zuwachs bei den Ausleihungen jedoch nur rund 0,5 % auf nunmehr rund 545 Mio. Euro und blieb damit etwas unter dem Niveau der Vorjahre. Eine Steigerung von 0,7 % auf rund 582 Mio. Euro ist bei den Kundeneinlagen zum Jahresende zu verzeichnen. Dabei setzte sich der Trend zur Umschichtung von längerfristigen Termin- und Spareinlagen zu kurzfristigen Einlagen fort. Sehr erfreuliche Zuwächse seien außerhalb der Bilanz vorzuweisen. Mit rund 1.800 Verträgen und einer Summe von ca. 50 Mio. Euro war das Traditionsprodukt Bausparen ungebrochen stark nachgefragt. Auch der Wertpapier- und Fondsbereich sowie die Geschäfte der namhaften Versicherungspartner Allianz, R+V, Versicherungskammer Bayern und Süddeutsche Krankenversicherung entwickelten nach Angaben der Vorstände sich sehr zufriedenstellend. Viele Kunden konnten im letzten Jahr von steigenden Aktienkursen profitieren.
Steigende Zugriffszahlen meldet die Raiffeisenbank auch auf deren Homepage. „Bezogen auf die „Besuche unserer Kunden“ ist unser Internetauftritt mit Abstand die größte Geschäftsstelle“, betont Vorstand Graf. Obwohl der jetzige Internetauftritt bereits viele Leistungs- und Informationsangebote enthalte, arbeitet die Bank aktiv an der Verbesserung. Es sei erklärte Strategie des Hauses, den Nutzwert und die Bedienung noch kundenfreundlicher zu gestalten.
Ein weiteres Erfolgsjahr konnte auch die Raiffeisen-Waren GmbH Iller-Roth-Günz als 100-prozentiges Tochterunternehmen der Bank verbuchen. In den Sparten Agrarhandel, Brennstoffe, Haus-, Garten- und Getränkemärkte, Feuerbällchenvertrieb sowie Getreidehandel erzielte sie in ihren 13 Standorten einen Umsatz von rund 41,8 Mio. Euro, was einem Zuwachs von 1,6 % entspricht. Insbesondere der Absatz der aus Eigenproduktion stammenden Feuerbällchen als ökologischer Anzünder für verschiedene Befeuerungsarten wuchs durch die Gewinnung weiterer Handelspartner im letzten Jahr rasant.
Mit rund 954 Mio. Euro betreuter Kundengelder wurde zum Jahresende knapp die Milliardengrenze erreicht. Rechnet man die Kredite hinzu, verwaltet die Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz eG aktuell ein Kundenvolumen von rund 1,5 Mrd. Euro. Mit einer Steigerung von 1,1 % wies die Bank zum Jahreswechsel eine Bilanzsumme von rund 730 Mio. Euro aus. Damit gehört sie zu den größten Genossenschaftsbanken in der Region. Die durchschnittliche Bilanzsumme der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken beträgt derzeit 471 Mio. Euro.
„Sorgenkind SEPA“ verursacht hohen Aufwand
Der Zahlungsverkehr im EU-Binnenmarkt wurde vereinheitlicht. Das politische Ziel der EU-Staaten wurde damit Realität. Buchstäblich auf den letzten Drücker hat die EU nun vorgeschlagen, die Übergangsfrist um sechs Monate zu verlängern, um eine drohende technische Blockade des Zahlungsverkehrs zu verhindern. Der Grund dafür war, dass sich vor allem viele Unternehmen diesem Thema noch nicht ausreichend angenommen haben und damit zum Stichtag nicht mehr in der Lage gewesen wären, ihren Zahlungsverkehr durchzuführen.
In einer Übergangsfrist bis zum 1. August 2014 sollen nun die bisherigen Verfahren weiter genutzt werden können. Eine weitere Nutzung darüber hinaus wurde von der EU jedoch ausgeschlossen. „Wir haben unsere Kunden umfassend informiert und unsere Berater sind seit Monaten mit dem Thema in den Beratungen unterwegs. Offenbar haben sich jedoch in anderen Bereichen viele Gewerbekunden und Vereine damit noch nicht ausreichend auseinandergesetzt“, erklärt Vorstand Mayer dazu. „Wir raten deshalb allen, die sich damit noch nicht ausreichend befasst haben, dringend, nicht die Übergangsfrist abzuwarten, sondern sich schnellstmöglich beraten zu lassen und ihren Zahlungsverkehr jetzt auf SEPA umzustellen. Die Zeit drängt“, ergänzt er. Privatkunden können ihre Zahlungen innerhalb Deutschlands in einer Übergangszeit bis zum 1. Februar 2016 noch mit der bisherigen Kontonummer und Bankleitzahl vornehmen. Aber auch hier empfiehlt die Raiffeisenbank jedoch bereits jetzt die SEPA-Zahlungsverkehrsvordrucke zu nutzen, um sich mit IBAN und BIC bestmöglich vertraut zu machen. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Wir und die meisten unserer Kunden sind bereit für SEPA. Für alle Kunden stehen in der kompletten Fläche unseres Geschäftsgebietes unsere ausgebildeten SEPA-Spezialisten für alle Fragen zu diesem Thema gerne zur Verfügung. Weitere umfangreiche Informationen für Unternehmen, Vereine und Privatkunden, wie beispielsweise Leitfäden, Checklisten oder Mustertexte, stellen wir auch auf unserer Homepage zur Verfügung“, so Vorstand Graf.