Aufnahme von Fusionsverhandlungen

Bellenberg, Juni 2016

Das starke Herz Schwabens - Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz eG und Raiffeisenbank Krumbach/Schwaben eG wollen fusionieren

Die kerngesunden und in den vergangenen Jahren sehr erfolgreichen Raiffeisenbanken Iller-Roth-Günz und Krumbach wollen künftig ihre Kräfte bündeln. Die Aufsichtsräte beider Banken haben die Vorstände Helmut Graf und Franz-Josef Mayer (Iller-Roth-Günz) sowie Otto Wengenmayer und Uwe Köhler (Krumbach) damit beauftragt, einen Fusionsvertrag zu erarbeiten, über den die Vertreterversammlungen beider Genossenschaftsbanken voraussichtlich im Juni 2017 abstimmen werden. Sollten mehr als 75 Prozent der Vertreter beider Banken zustimmen, entstünde dann rückwirkend zum 1. Januar 2017 eine neue Bank, deren Geschäftsgebiet sich im Herzen Schwabens befindet.

„Bis dahin ist es ein langer Weg", sagte Helmut Graf, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz, bei einem Pressegespräch am Donnerstag (23. Juni 2016). „Wir wollen unsere Mitarbeiter, Mitglieder und Kunden auf diesem Weg mitnehmen und im Laufe der Zeit alle Fragen, die derzeit noch im Raum stehen, beantworten. Ich bin davon überzeugt, dass sich alle von der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit dieses Schrittes überzeugen lassen, weil das Projekt an sich überzeugend ist."

Mit dem Zusammenschluss in der Mitte Schwabens entstünde eine in der Region verwurzelte Bank mit einer Bilanzsumme von rund 1,2 Mrd. Euro, rund 250 Mitarbeitern, einem bayernweit erstklassigen Rating und einer Ertragsstärke, die „den Stürmen der Zeit noch lange standhalten wird", wie es Otto Wengenmayer, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Krumbach, formulierte.

Die anhaltende Niedrigzinsphase wird laut Graf und Wengenmayer künftig in beiden Banken – wie übrigens in allen Kreditinstituten im Euro-Raum – zu niedrigeren Ergebnissen führen. „Auf der anderen Seite kommen durch immer neue Regelungen und zunehmende Bürokratie auch auf kleine Banken wie uns Kosten zu, die wir nicht einfach so wegstecken können", sagte Franz-Josef Mayer. „Durch den Zusammenschluss sparen wir nicht an den Mitarbeitern und nicht beim Service für unsere Kunden. Wir sparen dort, wo es der Kunde nicht sieht: Bei der IT, in den zentralen Bereichen oder bei den Prüfungs- und Bilanzierungskosten." Und in Richtung Bürgermeister und Gemeinderäte beruhigte er: „Wir bezahlen unsere Steuern nach wie vor an die gleichen Gemeinden und zu gleichen Teilen. Aber wenn wir fusionieren, sind sie wahrscheinlich höher, als wenn wir es nicht tun."

Für die Kunden und auch für die Region sehen beide Banken große Chancen durch den Zusammenschluss. „Unsere Unternehmen werden größer und brauchen eine Bank, die dieses Wachstum begleiten kann", so Helmut Graf, der bislang bei der Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz für die Marktbearbeitung zuständig ist. „Die Kunden wollen eine immer spezialisiertere Beratung, gleichzeitig aber nach wie vor schnelle Entscheidungen und kurze Wege. All das können wir in einer größeren Einheit, die trotzdem noch klein im Vergleich zu anderen ist, besser erreichen."

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Banken wurden letzte Woche über die Pläne informiert, ein Schreiben erreichte die Vertreter zu Beginn dieser Woche. „Die Rückmeldungen sind durchweg positiv", sagt Uwe Köhler und spricht für beide Banken. „Vielen war klar, dass etwas passieren muss. In einer solchen Situation zählt dann weniger die Frage ,ja oder nein’ als ,wer und wie’."

Das „Wer" ist nun geklärt, um das „Wie" wird es nun die kommenden Monate gehen. Viele Fragen müssen im Laufe eines Fusionsprozesses beantwortet werden – von der Bankleitzahl über Personalfragen bis hin zur künftigen Ausrichtung und zu einem gemeinsamen, neuen Namen der Bank. „Das ist ein spannender Prozess für alle, die daran Freude haben, ihre eigene Zukunft mit zu gestalten", sagt Helmut Graf. Und Otto Wengenmayer ist überzeugt: „Wir werden das gut miteinander hinbekommen." 

  Raiffeisenbank Krumbach/Schwaben Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz
Bilanzsumme 409 Mio. Euro 777 Mio. Euro
Kredite  257 Mio. Euro  570 Mio. Euro 
Einlagen  325 Mio. Euro  622 Mio. Euro 
Geschäftsstellen  15  17 & 5 SB-Stellen 
Warenumsatz  2 Mio. Euro  43 Mio. Euro 
Eigenkapital  36,4 Mio. Euro  76,8 Mio. Euro 
Mitarbeiter  93  157 
Klassifizierung BVR  A++  A++