Wenige Tage nach dem Jahreswechsel legt die Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz eG ihre vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr offen. Die Genossenschaftsbank zeigt sich gut aufgestellt für die geplante Bankenhochzeit mit der Raiffeisenbank Krumbach/Schwaben eG.
Obwohl sich die Rahmenbedingungen in der Bankenwelt nicht verbessert haben, ist es der Bank gelungen, ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen und teilweise deutliche Zuwächse vorweisen. "Die Bankenregulierung der EU und die Niedrigzinsphase machen uns zunehmend zu schaffen", gesteht der Vorstandsvorsitzende Helmut Graf. Ein Ende der historisch niedrigen Zinsen ist nicht absehbar. Was für den Bauherren optimale Bedingungen sind, treibt dem Sparer die Sorgenfalten ins Gesicht. Trotzdem kann die Raiffeisenbank bei den Kundeneinlagen ein stattliches Plus von 7,1% auf nun rund 666 Mio. Euro verbuchen. "Sicherheit geht in diesen Zeiten vielen Kunden vor Rendite. Unsere Kunden wissen, dass ihr Erspartes bei uns sicher angelegt ist, wenngleich mit klassischen Bankanlagen kaum noch Renditen zu erwirtschaften sind", erläutert Vorstandsmitglied Franz-Josef Mayer. Wer höhere Erträge erwartet, kommt nach Aussagen der Vorstände an einer umfassenden Beratung nicht vorbei. Der Schlüssel für eine vernünftige Geldanlage in Zeiten der Niedrigzinsen liegt in der Vermögensstrukturierung - also der Streuung des Ersparten in verschiedene Anlageformen. Dabei muss immer die persönliche finanzielle Situation des Kunden sowie seine persönliche Risikoneigung berücksichtigt werden. Dass die Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz eG hier zu den Qualitätsführern zählt, bestätigt die Auszeichnung von Focus Money mit dem Siegel "Höchste Beratungsqualität" im Herbst letzten Jahres.
Auch im Kreditgeschäft zeigte sich die Raiba erneut erfolgreich. Über 140 Mio. Euro neue Kredite wurden im letzten Jahr ausgereicht. Rechnet man die regelmäßigen Tilgungen dagegen, ergibt dies saldiert einen Zuwachs um 2,2% auf nun 583 Mio. Euro. Insbesondere die Nachfrage nach günstigem Baugeld durch private Eigenheim-Bauherren waren hier im letzten Jahr die Wachstumstreiber.
Betrachten die Vorstände die Hochrechnungen für die nächsten Jahre, werden sie jedoch nachdenklich. Um dem drohenden Ertragsrückgang durch die zunehmend schmelzende Zinsspanne entgegenzuwirken, müssen alle sich bietenden Einsparpotentiale genutzt werden. "Es ist von entscheidender Bedeutung, aus einer Position der Stärke heraus die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen", so Vorstand Graf. Die beiden Vorstände sind überzeugt, mit dem richtigen Partner erfolgreicher sein zu können, als dies im weiteren Alleingang der Fall wäre. Diesen Partner hätte man mit der Raiffeisenbank Krumbach/Schwaben eG gefunden. Die Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz eG mit einer Bilanzsumme in Höhe von rund 820 Mio. Euro (+5,5% im letzten Jahr) ist knapp zweimal so groß wie der potentielle Fusionspartner. Bei beiden Instituten handelt es sich um "kerngesunde Banken". Die Fusionsverhandlungen zwischen den beiden Instituten verlaufen sehr harmonisch. "Alles verläuft nach Plan. Die Zusammenarbeit ist sehr konstruktiv. Wir haben immer das große Ganze im Blick - eine erfolgreiche gesunde Bank. Das starke "Herz Schwabens" eben, wie es auch in unserem Fusion-Slogan bereits heißt", bestätigt Graf. Im weiteren Fortgang zur geplanten Verschmelzung finden nun im Februar auf regionaler Ebene Dialog-Abende mit den gewählten Mitglieder-Vertretern statt, die im letzten Schritt über den Zusammenschluss entscheiden müssen. "Wir nutzen diese Möglichkeit, um transparent über alle Hintergründe, Vorteile und Auswirkungen zu informieren. Gleichzeitig wollen wir alle Fragen unserer Vertreterinnen und Vertretern persönlich beantworten", ergänzt Mayer.
Gestiegen ist im letzten Jahr die Nachfrage nach Tresor-Schließfächern. Diese Anfragen kann die Raiffeisenbank unter anderem durch die neu geschaffenen Möglichkeiten in den Geschäftsräumen der ehemaligen HypoVereinsbank in Babenhausen bedienen. Neben notwendig geworden zusätzlichen Beratungsmöglichkeiten bietet die Raiba ihren Kunden hier seit Sommer letzten Jahres zusätzliche, moderne und rund um die Uhr zugängliche SB-Geräte.
Gewachsen ist die Regionalbank auch in der Anzahl ihrer Mitglieder. Mit 355 Neuzugängen im Jahr 2016 zählte die Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz eG zum Ende des Jahres 16.342 Mitglieder. "Unsere Rechtsform ist zeitlos modern, basisdemokratisch und attraktiv für unsere Mitglieder", erklärt Vorstand Graf.
Auf Erfolgskurs befindet sich weiterhin auch die Tochtergesellschaft der Raiba, die Raiffeisen Waren GmbH Iller-Roth-Günz. Trotz hoher Preisschwankungen im landwirtschaftlichen Bereich konnte der Umsatz in etwa auf dem letztjährigen Rekordniveau gehalten werden und betrug zum Jahresultimo rund 42 Mio. Euro. Einen wegweisenden Schritt machte die Waren GmbH durch die Übernahme der Raiffeisenmärkte der VR-Bank Kaufbeuren Ostallgäu eG. Der Vertrag zur Übernahme der Standorte in Hopferau-Eisenberg, Nesselwang, Oy-Mittelberg und Wertach wurde noch in den letzten Wochen des alten Jahres unterzeichnet.
Ins neue Jahr blicken die Vorstände Graf und Mayer trotz allen Widrigkeiten zuversichtlich. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind gerüstet", bestätigen beide. Sie sind zuversichtlich, die Vertreter von den Vorteilen der Fusion überzeugen und damit den Weg in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft der heimischen Genossenschaftsbank ebnen zu können.