Von Fritz Settele
Babenhausen/Krumbach Im Vorfeld der geplanten Fusion mit der Raiffeisenbank Krumbach/Schwaben hat die Raiba Iller-Roth-Günz in den vergangenen Wochen sogenannte Dialogabende abgehalten. In den sechs Veranstaltungen haben die Vorstände der Raiffeisenbank die gewählten Vertreter der Genossenschaftsmitglieder über die Hintergründe des Zusammenschlusses informiert. Dies galt als erster Stimmungstest. Das Forum bot auch Anlass, offene Fragen der Vertreter zur Fusion zu beantworten.
Die Vertreter der Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz werden in der Vertreterversammlung am 23. Mai, in Kirchhaslach, über die Verschmelzung abstimmen. Die Krumbacher Vertreter entscheiden fünf Tage vorher. Für ein positives Votum zur Fusion ist die Zustimmung von mindestens 75 Prozent der anwesenden Vertreter notwendig.
„An den sechs Abenden waren insgesamt rund 80 Prozent der 166 gewählten Vertreter anwesend. Das zeigt ein hohes Interesse an unseren Plänen und der Weiterentwicklung der Bank“, berichtet der Vorstandsvorsitzende Helmut Graf. Insgesamt habe eine sehr positive Grundstimmung geherrscht. „Unsere Vertreter haben erkannt, dass es Sinn macht, jetzt aus der Position der Stärke heraus einen starken Partner zu wählen, um für die Herausforderungen in der Bankenwelt besser gewappnet zu sein“, ergänzt Vorstand Franz-Josef Mayer. „Natürlich gab es teils auch kritische Fragen, die wir aber zur Zufriedenheit beantworten konnten“, so Mayer weiter. Transparenz im Fusionsprozess sei der Bank wichtig. Bis zum Abstimmungstermin solle keine Frage offen bleiben. Zufrieden hätten sich viele Vertreter bereits gezeigt, als die Bank verlauten habe lassen, dass sich für die Kunden praktisch nichts ändert.
„Außer bei der Firmierung werden unsere Kunden die Fusion praktisch gar nicht merken“, ist sich der Vorsitzende Graf sicher. Die Ansprechpartner blieben erhalten, die Kontonummer – jetzt IBAN – bleibe gleich und auch EC- und Kreditkarten könnten unverändert weiter genutzt werden. Auch der Vorsitz von Vorstand und Aufsichtsrat sei weiter in den Händen der größeren, aufnehmenden Raiffeisenbank Iller-Roth-Günz. Die beiden Vorstände der Raiffeisenbank Krumbach/Schwaben, Otto Wengenmayer und Uwe Köhler, rücken in den Gesamtvorstand auf. Ebenso ist vorgesehen, die bisherigen Krumbacher Aufsichtsräte durch die Vertreter an der Vertreterversammlung in den Gesamtaufsichtsrat wählen zu lassen.
„Die Fusion hat für uns die größten Effekte in Bereichen, wo es die Kunden nicht merken“, bestätigt Graf. Gespart werden soll künftig in den internen Bereichen, da viele Arbeiten wegfallen, die derzeit doppelt gemacht werden. Das Personal will die Raiffeisenbank dennoch reduzieren.
Dazu sollen jedoch natürliche Fluktuationen in den nächsten Jahren genutzt werden. Fusionsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. „Zur Fusion und auch für die Zeit danach brauchen wir jeden Mitarbeiter an seinem Platz. Schließlich ist so eine Verschmelzung auch durchaus ein Kraftakt“, so Mayer. Die Fusionsverhandlungen und auch die aktuell bereits stattfindenden Projekttreffen seien harmonisch und konstruktiv verlaufen, so die Raiba-Vorstände. Vorstand Graf: „Schon nach den ersten Treffen haben wir gewusst, dass zwischen den Banken bereits vieles zusammenpasst. Wir sprechen die gleiche Sprache und begegnen uns auf Augenhöhe. Bei uns geht es um die Sache und nicht um Politik.“ Dies wurde auch von den Verantwortlichen der Krumbacher Raiffeisenbank, Otto Wengenmayer (Vorstandsvorsitzender) und Uwe Köhler (Vorstandsmitglied) wiederholt bestätigt.
Diskutiert wurde bei den Vertretergesprächen auch über den künftigen Banknamen. Entgegen dem ursprünglichen Arbeitstitel „VR-Bank“, was als Vorschlag für eine Umfirmierung eingebracht wurde, hat sich die Mehrheit der Vertreter für das traditionsbehaftetere „Raiffeisenbank“ ausgesprochen. Bestandteil der Abstimmung zur Verschmelzung wird somit der mögliche neue Bankname „Raiffeisenbank Schwaben Mitte“ sein.
Die Zeit bis zur Vertreterversammlung im Mai wollen die Bankvorstände für weitere Gespräche nutzen, um für den Zusammenschluss zu werben. Vorstand Mayer: „Die Vertreter entscheiden zwar über diesen wegweisenden Schritt. Wir wollen jedoch alle Mitglieder und Kunden von der Wichtigkeit und Bedeutung unserer künftigen Ausrichtung überzeugen.“
Franz-Josef Mayer (Vorstand Raiba IRG), Helmut Graf (Vorstandsvorsitzender Raiba IRG), Uwe Köhler (Vorstand Raiba Krumbach) und Otto Wengenmayer (Vorstandsvorsitzender Raiba Krumbach) leisten derzeit Überzeugungsarbeit für eine Bankenverschmelzung und sind diesbezüglich optimistisch. Foto: Raiffeisenbank