Der Ware-Bereich hat sich für die Genossenschaftsbanken zu einem wichtigen Standbein entwickelt. Warum die Region Allgäu-Schwaben eine Sonderstellung hat. Ware? Es ist eines der bedeutendsten Geschäftsfelder der fusionierten Raiffeisenbank Schwaben Mitte. Doch was steckt konkret hinter dem Begriff Ware? Während es auf der einen Seite viele Ware-Stammkunden gibt, würde es auch Menschen geben, die „zehn Jahre am Haus vorbeifahren, ohne zu wissen, was sich im Geschäft befindet“, sagt Markus Grauer. Er ist Geschäftsführer der Raiffeisen-Ware Schwaben Allgäu GmbH mit Sitz in Babenhausen. 70 Prozent dieser Gesellschaft gehören zur Raiffeisenbank Schwaben Mitte, in die die Raiffeisenbank Krumbach, im Rahmen der Fusion hineingefunden hat.
Das Warengeschäft ist so für die Raiba Schwaben Mitte ein kräftiges, weiteres Standbein mit 75 Millionen Euro Jahresumsatz, wie der Raiba-Vorstandsvorsitzende Helmut Graf erläutert. In den 27 Ware-Standorten von Ichenhausen bis nach Füssen im Allgäu und im baden-württembergischen Kreis Biberach gibt es ein bemerkenswert großes Sortiment, das man mit den Stichworten Haus-Garten-Getränke umschreiben könnte. Angeboten werden unter anderem auch eine große Auswahl regionaler deutscher Weine, es gibt Eier und Käse, aber auch Dünger und Samen. Gehandelt wird mit verschiedenen Brennstoffen. Bekannt ist der hauseigene Ofen- und Grillanzünder „Feuerbällchen“ aus Holzwolle, versehen mit einer Wachsschicht. Hier ist selbst die Baywa Kunde der Raiffeisen-Ware.
„Aus der Region für die Region“ lautet der Leitgedanke. Eng ist die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Rund 50000 Tonnen Getreide und Ölsaaten werden jährlich gelagert, gereinigt und gekühlt. Abnehmer des Getreides sind unter anderem zahlreiche Mühlen.
Der Bereich Allgäu-Schwaben hat sich im Vergleich zu anderen Regionen Bayerns geradezu konträr entwickelt. Während in vielen Gegenden die Baywa in diesem Bereich dominiert, haben sich in der Region Allgäu-Schwaben die Ware-Strukturen der Raiffeisenbank erhalten. In den 80er-Jahren habe es hier wichtige Weichenstellungen gegeben, berichten Markus Grauer und Uwe Kühler, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Schwaben Mitte. Nun bewähre sich diese Weichenstellung. Denn bei den Menschen seien Produkte aus der Region zunehmend gefragt. Die Ware-Standorte würden in Sachen Nahversorgung eine wichtige Funktion übernehmen. Sozusagen parallel zur Fusion der Raiffeisenbanken Krumbach und Iller-Roth-Günz zur neuen Raiffeisenbank Schwaben Mitte, mit Sitz in Krumbach, gab es auch bei der Ware wichtige Veränderungen. So haben sich die Raiffeisen-Ware Unterallgäu GmbH mit Sitz in Ottobeuren und die Raiffeisen-Waren GmbH Iller-Roth-Günz mit Sitz in Babenhausen zusammengeschlossen. In Babenhausen befindet sich nach der Fusion der Firmensitz. Der Raiffeisenbank Schwaben Mitte gehören 70 Prozent der neuen Gesellschaft. 30 Prozent entfallen auf die Raiffeisenbank Pfaffenhausen, die Raiffeisenbank Türkheim und die Genossenschaftsbank Unterallgäu. Den Aufsichtsrat der neuen Raiffeisen-Ware Schwaben Allgäu bilden die Vorstände der Banken. Helmut Graf ist Vorsitzender. Gleichberechtigte Geschäftsführer im Ware-Bereich sind Markus Grauer, Helmut Rauh und Christian Gerstle. Rund 250 Mitarbeiter sind nach Auskunft von Grauer im Ware-Bereich beschäftigt. Die Standorte befinden sich in den Landkreisen Oberallgäu, Ostallgäu, Unterallgäu, Neu-Ulm und Biberach (Baden-Württemberg). Im Kreis Günzburg sind es mittlerweile die Standorte Ichenhausen, Thannhausen und Ziemetshausen (seit Januar).
5,5 Millionen Euro investiert
Der Standort Ziemetshausen habe sich gut weiterentwickelt. In die Neugestaltung in Ichenhausen wurden rund 5,5 Millionen Euro investiert. Das zeigt, wie wichtig der Ware-Bereich für die Genossenschaftsbanken bleibt. Denkbar sei es, mit Blick auf die Weiterentwicklung der Landwirtschaft, die Beratung in Kompetenzzentren zu konzentrieren. Auch hier möchten die Ware-Verantwortlichen, wie sie hervorheben, auf einen nachhaltigen, durchdachten Entwicklungsprozess setzen.