Gold sollte in keinem Portfolio fehlen. Es dient nämlich als Vermögens-, Inflations- und Krisenschutz. Was Sie beim Kauf von Barren und Münzen aus Gold unbedingt beachten sollten.
Wer Gold in physischer Form kauft, sollte nicht ausschließlich auf harte Fakten wie den Preis oder das Gewicht des jeweiligen Goldprodukts als wichtigstes Kaufargument achten, sondern sich auch von dessen soft skills leiten lassen. Mit Blick auf den Preis ist es nämlich nahezu unmöglich, den perfekten Moment zum Kauf zu finden. Aus diesem Grund bietet sich an, in regelmäßigen Abständen ein Goldinvestment zu tätigen, um durch den sogenannten Cost-Average-Effekt eine Glättung der Kaufkurse zu erreichen. Außerdem wird dem gelben Edelmetall von Kapitalmarktexperten eine negative Korrelation zur Anlageklasse Aktien nachgesagt. Das heißt: Wenn Aktien stark fallen, tendiert der Goldpreis in der Regel bergauf und wirkt sich somit stabilisierend auf die Wertentwicklung des Gesamtportfolios aus. Des Weiteren fungiert Gold als alternative Krisenwährung, die sich nicht beliebig vermehren lässt und seit mehreren tausend Jahren noch nie einen Totalverlust erlitten hat. Von Aktien, Anleihen oder Währungen kann man dies eher nicht behaupten. So macht ein Anleger angesichts der unsicheren Gemengelage an den Finanzmärkten mit dem Kauf von Gold zunächst einmal alles richtig.
Darauf ist beim Goldkauf zu achten
Das Wichtigste vorweg: Je schwerer die Münze oder der Barren, desto geringer fällt das prozentuale Aufgeld gegenüber dem reinen Materialwert aus. Des Weiteren lässt sich konstatieren, dass bei identischem Gewicht Barren aufgrund der geringeren Herstellungskosten etwas günstiger zu haben sind als vergleichbare Münzen. Dieser leichte Preisnachteil der Münze wird aber durch eine höhere Fälschungssicherheit wieder relativiert. Wer sich auf kleinere Stückelungen mit einem Feingewicht von z.B. einer Unze konzentriert, hat zudem die Möglichkeit, zeitversetzt in mehreren Tranchen zu investieren und so vom Cost-Average-Effekt zu profitieren. Dies gilt natürlich auch für den Verkauf.
Zu leicht sollten Barren oder Münze allerdings nicht sein, da das Aufgeld sonst sehr hoch ausfällt und das Erzielen positiver Anlageergebnisse auf mittlere Sicht ein schwieriges Unterfangen darstellt. Um mit dem Kauf eines Ein-Gramm-Barrens in die Gewinnzone zu gelangen, müsste nämlich der Goldpreis um über 30 Prozent zulegen. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass Anleger Ein-Kilogramm-Barren aufgrund ihres geringen Spread und des damit verbundenen niedrigen Aufgelds bevorzugen sollten. Nachfolgend erfahren Sie, warum beim Goldkauf – wie im echten Leben – das Motto „Weniger ist mehr“ beachtet werden sollte.
Krügerrand: Goldmünze mit Blockbuster-Charakter
Wer nicht auf einen Schlag einen Millionenbetrag in Gold investieren möchte bzw. kann, sollte Goldmünzen mit einem Feingewicht von einer Unze präferieren. Dabei empfiehlt sich vor allem der südafrikanische Krügerrand, der mittlerweile auf eine Historie von über 50 Jahre zurückblicken kann. Er gilt weltweit als die am meisten verkaufte Goldmünze mit dem höchsten Bekanntheitsgrad und der größten Akzeptanz. Ein weiterer Vorteil stellt die Materialbeschaffenheit der Münze dar, schließlich enthält sie etwas mehr als 2,8 Gramm Kupfer, wodurch sie robuster und kratzfester wird. Aus diesem Grund wird bei Krügerrand-Goldmünzen die Reinheit stets mit 916,6 Tausendstel angegeben, wobei sich der reine Goldanteil auf eine Feinunze (ca. 31,10 Gramm) bezieht. Wem der kupferbedingt rötliche Schimmer missfällt, kann auf andere Standard-Goldmünzen mit gleichem Goldanteil ausweichen.
Kilogramm-Barren sind preiswert aber unpraktisch
Besonders viel Gold bekommt man für sein Geld, wenn man das gelbe Edelmetall kiloweise in Barrenform erwirbt. In der Gewichtsklasse von einem Kilogramm fallen hier die Spreads zwischen An- und Verkauf bzw. Prämien auf den reinen Materialwert nämlich – wie bereits erwähnt – besonders gering aus.
Wer einen Kilogramm-Barren Gold kauft, würde zwar etwas mehr als 32 Feinunzen erhalten, könnte preisbedingt für denselben Investitionsbetrag aber lediglich 31 Krügerrand-Unzenmünzen in Gold erwerben (Stand: Mai 2019). Beim Kauf von Ein-Kilogramm-Goldbarren sollten Anleger aber eines stets bedenken: Dieser eine Barren kann nur „am Stück“ – also als ganze Einheit – wieder veräußert werden. Das heißt: Wer ausschließlich solch schwergewichtige Barren besitzt, müsste zum Beispiel bei einem kurzfristigen Liquiditätsbedarf von einigen tausend Euro den kompletten Barren verkaufen – und sich damit möglicherweise von mehr Gold als gewollt trennen.
Dieses Problem lässt sich relativ leicht vermeiden. Um bei einem kurzfristigen Finanzbedarf flexibler zu sein, sollte man das Edelmetall-Portfolio mit Produkten unterschiedlichen Gewichts (mindestens eine Feinunze) bestücken. Bei Goldbarren bieten sich neben der bereits erwähnten Ein-Kilogramm-Variante auch folgende Gewichtsklassen an: 100 Gramm, 250 Gramm oder 500 Gramm. Dank einer breiten Streuung wäre man dann nicht gezwungen, unnötigerweise zu viel Gold verkaufen zu müssen. Durch den damit verbundenen Verzicht auf die Preisvorteile schwerer Barren erlangt man zwei andere Vorteile: mehr Fungibilität und dadurch ein höheres Maß an Flexibilität.
Um die optimale Stückelung für Ihr Portfolio herauszufinden, wenden Sie sich gerne an Ihren persönlichen Berater. Er weiß nämlich bestens Bescheid, wie man Geld besonders sinnvoll zu Gold macht.
Jörg Bernhard, Freier Wirtschaftsjournalist