Von Peter Voh
Viele, teilweise nackte Frauen, in unterschiedlichen Ansichten, mit stark aussageträchtigen Gesichtern – diese Bilder zieren derzeit den Innenbereich der Raiffeisenbank Ziemetshausen. Johann Jörg alias Eschenlohe, so sein Pseudonym, hat nun zu einer Vernissage geladen. Seine Bilder hängen bereits seit einem knappen Jahr in dem Bankhaus. Und sie passen dort hinein in ihrer auffälligen Farbgestaltung und den eigenwilligen Ausdrucksformen der dargestellten Menschen.
Alexander Hupfer, Geschäftsstellenleiter der Filiale der Raiffeisenbank Schwaben Mitte, versicherte in seiner Begrüßung dem Künstler, dass die Objekte bei den Angestellten Gefallen finden und auch bei den Kunden gut ankommen. Und für das Bankhaus bilden sie eine willkommene Ausschmückung.
Laudatorin Birgit Plhak nannte Eschenlohe, das historische Gebäude der alten Mühle mit einem angegliederten Wasserkraftwerk nahe Kirchheim, als Namensgeber für das Pseudonym des Künstlers. Der sammelte dort zunächst Malereien des späten Impressionismus und Expressionismus, bevor er selbst zu malen begann. Frei nach Salvador Dali „wer interessieren will, muss probieren“ entwickelte Hans Jörg seinen eigenen expressiven Stil und schuf so Bilder mit hoher Farbspannung.
Die dargestellten Menschen werden dabei in ihrem ureigensten Wesen gezeigt. Seine Landschaftsdarstellungen weisen interessante, nicht immer übliche Perspektiven auf. „Malerei beginnt dort, wo Worte nicht mehr ausreichen“, so die Laudatorin, und so befand sich Eschenlohe zuletzt in einer sehr aktiven Schaffensphase. Seine Bilder bestätigen, was Sigmund Freud einmal gesagt hat: „Kunst will nichts anderes sein als Illusion.“
Johannes Jörg nannte in seiner Begrüßung die Frustration aus einem erlittenen Unfall und deren Bewältigung als Auslöser für die Malerei als sein Steckenpferd. Im Lauf der Zeit hat er eigene Aktivitäten in verschiedenen Stilrichtungen entwickelt. Seine Mona Lisa zum Beispiel weist im Vergleich zu der von Leonardo da Vinci eine ganz andere Ausdrucksweise aus. Im Übrigen hält sich Jörg in der Schaffensweise mit Öl weitgehend an den berühmten Künstler des Mittelalters – auch er malt seine Objekte auf Pappelholz. Angesprochen auf die umfang-reiche Ausstellung in Ziemetshausen, gibt er an, erfahren zu wollen, wie seine Bilder gefallen. Seine Frau Katrin unterstützt ihn beim Malen wie auch beim Ausbau des Wasserkraftwerks in Eschenlohe. Deswegen möchte er mit der Malerei vorübergehend etwas kürzer treten.
Jana-Elena Hock (Geige) und Caroline Köhler (Cello), zwei junge Künstlerinnen von der Berufsfachschule für Musik in Krumbach, untermalten die Vernissage mit zarten barocken Klängen und erhielten dafür Lob vom Künstler und viel Beifall von den Besuchern.