Sterne, so erklärte Hubert Hafner in seinem Grußwort, muss man nicht nur am Himmel suchen. Auch im Landkreis kann man fündig werden. Als „Sterne des Sports“ leuchten in diesem Jahr 16 Sportvereine, die sich zu dem von den Volks- und Raiffeisenbanken in Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund ausgelobten Wettbewerb angemeldet hatten. Die Initiative will soziales Engagement in gesellschaftlichen Schwerpunktthemen belohnen. Wie kreativ dabei die Vereine im Landkreis sind, zeigte die Präsentation der eingereichten Projekte, die im Sommer von einer siebenköpfigen Jury auf zahlreiche Kriterien hin überprüft und bewertet worden waren. Das aufwendige Prozedere, verantwortlich von Marketingchefin Sabine Turek organisiert und zur Siegerehrung vorgestellt, trägt der Kreisverband der Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis, unter der Leitung ihres Vorsitzenden Otto Wengenmayer. Durchgeführt wird der Wettbewerb von Krumbach aus, wo Otto Wengenmayer Hausherr ist. In seinen Grußworten dankte er nicht nur den Teilnehmern und ihrem Engagement, sondern auch dem Kreisverband, ohne dessen Mittelbereitstellung der Wettbewerb gar nicht durchgeführt werden könnte. „Sterne des Sports“ ist allerdings auch ein Wettbewerb mit hohem Stellenwert, versicherte BLSV-Vorsitzender Fritz Birkner, immerhin werde der Preis auf Bundesebene entweder vom Bundespräsidenten oder der Bundeskanzlerin überreicht. Doch bis dahin müssen auch die Sieger aus dem Landkreis noch mehrere Hürden nehmen. Noch stehen sie mit der Auszeichnung in Bronze auf der ersten von drei Ebenen. In den weiteren Wettstreit dürfen die drei Sieger gehen, die zunächst mit jeweils 750 Euro Preisgeld ihre Projekte weiter forcieren können. „Run Fast – Borders Are Past“ heißt das Siegerprojekt des FC Ebershausen, das sich für die Integration von Flüchtlingen einsetzt. Die Ebershauser gingen dabei ganz moderne Wege. Über Crowdfunding sammelte der Verein im Internet Spenden. 1405 Euro kamen zusammen, mit Beiträgen bis aus Großbritannien. Weitere Gelder wurden auf traditionelle Weise eingenommen – insgesamt kamen über 2000 Euro zusammen. Damit wurden zwei aus Flüchtlingen bestehende Laufmannschaften in Ichenhausen und Burgau ausgerüstet, die am Landkreislauf teilnehmen konnten. Das restliche Spendengeld soll für neue Mannschaftsmitglieder eingesetzt werden. Um auch die Nachhaltigkeit des Projektes sicherzustellen, wird das FC-Runningteam die Flüchtlinge auch in Zukunft in Laufveranstaltungen einbinden. Die SpVgg Wiesenbach schuf seit 2010 gemeinsam mit den Bewohnern von St. Florian im Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg unter dem Zeichen der Inklusion einen kleinen Garten Eden. 230 Arbeitsstunden stecken in dem Projekt, dessen Gestaltung und Umsetzung von Vereinsmitgliedern und Heimbewohnern gemeinsam in kollegialer Arbeit bewerkstelligt wurde und Freundschaften über das Haus hinaus begründete. Die Spielvereinigung hat auch nach der Realisierung den Kontakt zu St. Florian aufrechterhalten. Einladungen zu Veranstaltungen und die fortlaufende Unterstützung sowie die Umsetzung weiterer Projekte, wie der Bau eines Gartenhäuschens, sind Teil des Projektes. Dritter in Siegerbunde ist der FC Günzburg, der sich mit verschiedensten Aktionen der Unterstützung sozial Benachteiligter widmet. Das Engagement für die Tafel zählt dabei ebenso dazu wie ein Benefizturnier mit Prominenten zugunsten der „Kartei der Not“ und „Ein Herz für Günzburg“. Mit einem dreitägigen Feriencamp für Daheimgebliebene bot der FC Günzburg Kindern und Jugendlichen, die nicht in Urlaub fahren konnten, Ferienfreuden. Ein offenes Fußballangebot für Flüchtlinge und Asylbewerber dient der Integration. Außerdem wurden im vergangenen Jahr ein Hilfstransport und die Initiative Kinderlachen unterstützt. Die drei Siegerteams dürfen nun zur nächsten Runde, der Landesausscheidung nach Bad Gögging fahren.
Zeitung: MN
Text: GERTRUD ADLASSNIG